Arbeitsgruppe "Auditive Kognition"

 

Das Hauptinteresse der AG Obleser liegt in den neurobiologischen Grundlagen von erfolgreicher Kommunikation, wobei wir hauptsächlich das Gehör als "Modellsystem" verwenden.

Aktuelle Forschungsinteressen sind:

 

Auditive Aufmerksamkeit - Wie ‘implementiert’ unser Gehirn das Verhaltensziel eines Hörers, dem Gehörten Aufmerksamkeit zu schenken

Was sind die psychologischen und neurobiologischen "Algorithmen", die wir unter dem Begriff der Aufmerksamkeit zusammenfassen?

Hauptwerkzeuge sind neuronale Oszillationen, neuronales Tracking von Sprache, Psychophysik, sowie graphentheoretische Beschreibungen der Hirnaktivität in EEG und fMRI

 

Neuronale Dynamik und neuronale Computation im Dienste der Kognition - Hirnaktivität kann als eine Menge von homöostatischen und kybernetischen Prozessen auf vielen zeitlichen und räumlichen Skalen verstanden werden. Wir fragen, wie das Gleichgewicht zwischen Erregung und Hemmung (E:I) auf einer lokalen, schnellzeitlichen Skala oder Netzwerkrekonfigurationen auf einer globaleren, mittel- und langsamzeitlichen Skala die Art und Weise prägen, wie wir die Welt wahrnehmen und uns in ihr verhalten.

Zu unseren Werkzeugen hier gehören Quantifizierungen von neuronalen Oszillationen und sog. 1/f (skalenfreie) Aktivität, hämodynamische Fluktuationen, Pupillometrie; mit einem Schwerpunkt auf mathematischen Deskriptoren wie ordinalen Zeitreihen oder Graphentheorie

 

Akustische Merkmale und ihre neuronalen Transformationen - Wir untersuchen die spektro-temporale Repräsentation von Schall in der aufsteigenden Hörbahn im Hinblick darauf, wie z.B. Stimmen repräsentiert werden; wie Klassen von Schall (z.B. Sprache vs. Tierlaute) sowie weitere linguistische Ebenen in natürlicher Sprache neural differenziert werden; wie diese neuronalen Merkmale Wahrnehmungsentscheidungen formen; und wie sich abweichende Wahrnehmung neurobiologisch im auditorischen System ausdrückt.

Zu unseren Werkzeugen hier gehören Psychophysik, neurale Enkodierungs- und Dekodierungsmodelle in der funktionellen MRT, Hirnstamm- und auditorische kortikale Elektrophysiologie.

 

Translationale Neurowissenschaften bei Hörverlust und Alterung - Alle drei oben genannten Themen münden in Fragen der translationalen Neurowissenschaft: Verändert das gesunde Altern an und für sich die Organisation des hörenden Gehirns? Ist Hörverlust eine Ursache oder ein Effekt von Altersveränderungen im hörenden Gehirn? Was sind die neurobiologischen, wahrnehmungsbezogenen und verhaltensbezogenen Konsequenzen von unterstütztem Hören, einschließlich Cochlea-Implantaten?

 

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